Die anfangs nur vage Idee, selbst einmal etwas zu organisieren, was sich nicht unter „Mittelalter-Spektakel“ einordnen lässt, wurde mit der Zeit konkreter und fand schließlich im „Sonnenhof“, den wir von unseren Reitstunden her kannten, einen geeigneten Tatort.
„Geeignet“ ist natürlich wieder so eine Sache, denn der Sonnenhof ist ein Aussiedlerhof, hat also keine historischen Gebäude, andererseits aber große Grünflächen und überhaupt etwas, was viele Stadtmenschen zum Ausspannen anzieht.
Nach einigem Hin und Her zwischen den angefragten Gruppen, dem Sonnenhof-Juniorchef und mir stand fest: auf dem Frühlingsfest am 10. April wird es ein mittelalterliches Programm geben, die Akteure setzten sich aus Mitgliedern der Gruppen IG Wolf, Her unde Mâssenie, Familia Swevia und uns zusammen. Als Musiker wollte ich nicht die üblichen Dudelsack-Trommel-Kombos, sondern welche, die auch die schönen Melodien auf Lager haben. Die Wahl fiel schließlich auf Flaxdanz, welche auch zusagten.
Am Tag davor erfuhren wir aus der Zeitung, dass parallel noch ein Cowboy da sein werde mit seinem Western-Saloon. Dieser war aber nicht direkt neben uns, so dass es hier keine Konflikte gab.
Von unserer Seite lief die Veranstaltung nur mit ein paar kleineren Pannen ab. Wir stellten dann aber fest, dass die Besucher zwar schon Interesse hatten, aber unsere Darbietungen eher „mitnahmen“. Es gab natürlich auch Besucher, mit denen wirklich gute Gespräche zustande kamen.
Daher waren vor allem IG Wolf deutlich unterfordert, denn ihre Küchenvorführung ging in der Geräuschkulisse unter. Von weiteren Vorführungen sahen sie dann ab und beschränkten sich auf die direkten Gespräche.
Die Lehre, die ich für mich ziehe ist, bei solchen Veranstaltungen aktiver vor allem die Kinder anzusprechen, also das Mitmachen in den Vordergrund stellen. Das Herstellen von Butter wäre z.B. eine solche Aktion gewesen. Wir hätten die Kinder auch fingerloopen oder mit der Spindel üben lassen können. Feuer machen mit Schlageisen und Feuerstein. Kubb spielen und all das. Überhaupt Spiele!
Die Frage ist, ob wir das mit der Anzahl Darsteller so hinbekommen hätten. Auf jeden Fall wäre es sehr stressig gewesen, denn Kinder waren jede Menge da.
Gedanken, die ich anschließend auch nach einer Unterhaltung mit einer der Reitlehrerinnen hatte, die mir erzählte, dass viele Besucher nicht mal das Durchhaltevermögen hatten, die 20-min. Reitvorführungen komplett anzuschauen.
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